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Freitag, 26. Juli 2013

Geschichte des Parfum: Wie sich Düfte entwickelt haben

Geschichte des Parfum: Wie sich Düfte entwickelt haben

Düfte ziehen uns magisch an oder stoßen uns ab. Denn sie führen ganz unmittelbar zu Emotionen. Die wohlriechenden Essenzen sind Teil der Kulturgeschichte, die Gebräuche und Religionen transportieren, aber auch zu der wirtschaftlichen Entwicklung der Menschen gehören. Aber woher kommen die edlen Düfte? Wie haben sie sich eigentlich entwickelt?

Vom lateinischen Ausdruck „Per Fumum“ ist die Bezeichnung Parfum abgeleitet, das die Bedeutung „durch den Rauch“ hat. Grund dafür ist, dass die Duftstoffe für lange Zeit ausschließlich über die Hitze des Feuers gelöst werden konnten.


Antike: Duftstoffe für Götter und Verstorbene

Die ersten Duftstoffe sind aus der Antike bekannt. Hochkulturen wie bei den Ägyptern, den Griechen oder in Mesopotamien hatten die ersten Duftstoffe. Sie opferten den Göttern Blüten, Salben und Räucherharze und verwendeten diese für die Salbung der Verstorbenen. Man versprach sich über den Duft eine Annäherung an das Göttliche. Angenehmer Geruch wurde als Zeichen von Schönheit interpretiert.


Mittelalter: Das erste Parfum entsteht

Die Phönizier brachten die Düfte zu den Ländern des Mittelmeeres, nach Afrika und nach Asien. Die ersten Parfums konnten allerdings erst durch die Perser hergestellt werden, die die Destillation erfanden. Ausgehend vom Vorderen Orient und vom Fernen Osten eroberte das Parfum die ganze Welt. Alchimisten und Parfumeure entwickelten neue Düfte und Duftextrakte. Hinzu kamen immer weiter verfeinerte Verfahren, um Düfte herzustellen. Indem europäische Seefahrer die Welt eroberten, wurden neue Grundstoffe gefunden. So zum Beispiel Blumen aus Madagaskar, Gewürze aus Indien oder Dufthölzer aus Amerika.
In Europa galt die Auffassung, dass aromatische Gerüche vor Krankheiten schützen. Die Reichen hatten deshalb Parfumkugeln mit Ambra, aromatischen Harzen und Moschus bei sich. Die Phantasie der Dichter wurde durch die feinen Gerüche angeregt, Liebende nutzten sie für ihre Vorbereitung auf den Partner und es entstand eine neue Kultur der Hygiene.


Barock: Gegen Körpergerüche

In Sachen Mode und Körperkultur herrschte der französische Hof von Versailles. Sich zu baden war tabu. So nahm etwa Ludwig XIV. innerhalb von vier Jahren lediglich ein Bad. Stattdessen wurde der unangenehme Körpergeruch durch schwere Düfte überdeckt. Die Bezeichnung „Parfumhersteller" und "Puderhersteller" war den Handschuhmachern vorbehalten, die als erste Duftstoffe gegen unangenehme Ledergerüche von Handschuhen nutzten. Es entwickelten sich die Welthauptstädte des Parfums Montpellier und Grasse.


Neuzeit: Leichtigkeit der Düfte

Mit Beginn der Aufklärung am Ende des 17. Jahrhunderts wurden die hygienischen Bedingungen verbessert, so dass die Düfte leichter werden konnten. Das Eau de Cologne entstand in Köln. In Paris war es üblich, dass die vornehmen Damen stets ein duftendes Taschentuch bei sich trugen. Zum eigentlichen Luxusgegenstand wurden Duftstoffe im 19. Jahrhundert. Synthetische Duftstoffe kamen zur Jahrhundertwende neu dazu, mit deren Hilfe feine Düfte hergestellt wurden. Trends kamen von Modeexperten wie Chanel oder Christian Dior.

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